
Bildung & Engagement
Unsere Arbeit als Organisation dient keinem Selbstzweck. Neben der fachlich-methodischen Beschäftigung mit der Zeitgeschichte dient sie der Herausbildung und Weiterentwicklung zivilgesellschaftlicher Strukturen im Saalekreis.
Wir wollen Aktionen, Projekte, Exkursionen und gemeinsame Seminare dazu nutzen, um Weltoffenheit, Toleranz, Fremdenfreundlichkeit und Demokratieverständnis entwickeln zu helfen. Wir wollen gemeinsam mit kompetenten Partnern aufklären, Tendenzen und Fakten neonazistischer, antisemitischer und fremdenfeindlicher Gruppierungen transparent machen und gemeinsam demokratische Aktionen organisieren. Wir organisieren Seminare, Workshops, Exkursionen und Infostände zu unserer Arbeit und Projekten mit Partnern (z.B. Zeitensprünge).
Wir unterstützen das Konzept LOKALER AKTIONSPLAN (LAP) für Demokratie und Toleranz im Saalekreis und sind selbst ein Baustein davon. Als Servicestelle Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage beraten und begleiten wir Schulen auf dem Weg zum Titel und im schulischen Demokratiealltag. 2013 beteiligen wir uns an der Initiative respekt! – kein Platz für Rassismus.
Erinnerungsarbeit und ihr Wert für Gegenwartsfragen in unserer Zivilgesellschaft
Erinnerungsarbeit und ihr Wert für Gegenwartsfragen in unserer Zivilgesellschaft
Das Angebot für Projekttage und-wochen wird von Schulen der Region seit Jahren angenommen. In diesem außerschulischen Format wollen sich Schüler oder junge Azubi mit lokalen und regionalen Ereignissen der Geschichte beschäftigen. Motivation ist besonders, dass es in der Regelzeit des Unterrichtes nicht möglich war, sich intensiver mit einzelnen Fakten oder Ereignissen zu beschäftigen.
Die BBS 2 ist seit fünf Jahren unser Partner und realisierte vom 14.-17.- Juli die diesjährige Projektwoche zum Thema: Nationalsozialismus – Personen, Fakten und Schicksale. Ungewöhnlich für unsere Planung und Umsetzung! – es waren 13 weibliche Teilnehmerinnen. Die Organisatoren der Geschichtswerkstatt konstruierten vor diesem Hintergrund ein interessantes, abwechslungsreiches und emotional ansprechendes Konzept. Unterschiedliche Arbeitsmethoden (Gruppenarbeit, Aktion an einer Gedenkstätte, Vortrag mit Diskussion, Selbsterfahrung, Erstellung einer Collage) ließen den Moderatoren und Teilnehmerinnen große Spielräume zur Gestaltung. Am Beispiel des NS-Alltags gegenüber jüdischen Menschen (Anne Frank-Tag) wurden Ausgrenzung, Entrechtung bis hin zu Verfolgung und Ermordung thematisiert. Die Parallelen zu alltäglichen Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus wurden diskutiert. Ein Tag zum Rechtsextremismus, seinen Erscheinungsformen, der Ideologie, den Strukturen und Akteuren vor allem in unserer Region, wurde von der Koordinierungsstelle LAP (Mario Bialek) gestaltet. Stolperstein-Putz-Aktion am Neumarkt und Diskussion an der Merseburger Stele führten die jungen Frauen dann in ein Biografiegespräch mit der 85-jährigen Rosemarie Hartmann. Als Zeitzeugin des Alltags im Nationalsozialismus berichtete sie von ihren Erinnerung an das Leben in ihrer Familie, als Mitglied im BDM und die Zeit des Krieges und dessen Ende.
In einer Collage fassten die Seminarteilnehmerinnen Ergebnisse und Gedanken der Woche dann kreativ zusammen und präsentierten sie in ihrer Klasse. Wir danken als GWM für das tolle Engagement und die gute Stimmung.
Vicky, Miriam, Jan und Albrecht
Datum: 19.07.2014
